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                Hüseyin Hilmi Efendi war ein islamischer Gelehrter, Heiliger und 
                gleichzeitig Naturwissenschaftler. „Sýddýk Gümüþ“ ist sein 
                Pseudonym, das von Hüseyin Hilmi Efendi verwendet wurde. Einige 
                seiner Werke sind unter diesem Pseudonym „Sýddýk Gümüþ“ 
                erschienen. Er ist am 8. März 1911 (1329 nach der Hedschra) in 
                Istanbul – Eyyup Sultan geboren. Sein Vater Said Efendi und sein 
                Großvater Ibrahim Pehlivan Efendi stammen aus dem Dorf Tepova in 
                der Stadt Plewen-Lofdscha, dem heutigen Bulgarien. Seine Mutter 
                Aiþe Haným und ihr Vater Hüseyin Aga stammen ebenfalls aus dem 
                Stadtteil Lofdscha in Plewen. Während des russisch-osmanischen 
                Krieges 1877 und der Belagerung von Plewen, wanderte sein Vater 
                Said Efendi nach Istanbul aus und ließ sich im Stadtteil Eyyup 
                Vezirtekke nieder. Im Jahre 1929 starb sein Vater Said Efendi 
                und wurde in Eyyup Sultan beigesetzt. Seine Mutter Aiþe Haným 
                starb 1954 in Ankara. Ihre Grabstätte ist in Baglum, einem 
                Bezirk von Ankara. 
																  
															
                                            Hüseyin Hilmi Efendi besuchte mit 5 
                                            Jahren die „Mihri Þah Sultan“ 
                                            – Schule, die zwischen der Eyyup 
                                            Moschee und dem Bostan Hafen liegt. 
                                            Hier hat er das heilige Buch „Koran“ 
                                            vollständig verlesen. Im Jahre 1924 
                                            beendete er im selben Ort seine 
                                            Grundschulausbildung als Schulbester 
                                            mit Auszeichnung an der „Reþadiye Numune Mektebi“ Schule. Im 
                                            selben Jahr ist das 
                                            Militär-Gymnasium„Halýcýoðlu Askeri Lisesi“ von der Stadt 
                                            Konya nach Istanbul umgezogen. Die 
                                            Aufnahmeprüfungen für das 
                                            Militärgymnasium hat er mit dem 
                                            Prädikat „sehr gut“ bestanden. Auch 
                                            die Versetzungen in die nächsten 
                                            Jahrgangsstufen hat er als Klassen 
                                            –und Schulbester immer erreicht. Mit 
                                            den Auszeichnungen, die ihm jedes 
                                            Jahr überreicht wurden, bestand er 
                                            sein Abitur im Jahre 1929 als bester 
                                            Abiturient seines Jahrgangs und 
                                            wurde für die militärische 
                                            medizinische Fakultät zugelassen. 
																  
															
                                            Durch seinen Fleiß, Eifer und seiner 
                                            hohen Begabung zog er schon früh die 
                                            Aufmerksamkeit seiner Lehrer auf 
                                            sich. Während seines Abiturs hat 
                                            sein Geometrielehrer, am Ende jeder 
                                            Unterrichtsstunde den Unterricht 
                                            noch mal von Hüseyin Hilmi Efendi 
                                            wiederholen lassen, da die 
                                            Klassenkameraden behaupteten, dass 
                                            sie den Unterricht viel besser 
                                            verstehen, wenn er die 
                                            Unterrichtstunde wiederholt. 
															Als 
                in seiner Gymnasialzeit einige Leute anfingen, seinem Glauben, 
                was ihm hoch und heilig war, anzugreifen und herabzusetzen, war 
                er sehr verzweifelt. Alle seine Klassenkameraden, mit denen er 
                einige Jahre zuvor, zusammen gefastet und gebetet hatte, sind 
                durch Verleumdungen und durch Feinde des Islams irregeführt 
                worden, so dass sie von ihren Glaubensausübungen abkamen. In der 
                Schule war er nun der einzige, der betete und fastete. In seiner 
                Glaubensausübung und seiner Überzeugung vom Islam, allein und 
                einsam zu sein, hat ihn sehr gekrängt und gequält. Im Jahre 
                1929, das letzte Jahr seines Abiturs, war er 18 Jahre alt. Eines 
                Abends, geplagt durch Trauer und Leid, weil er sich in seinem 
                Glauben und Gedanken allein fühlte, konnte er nicht einschlafen. 
                Es war die heilige Nacht Qadr (die Nacht des Schicksals). Er 
                stand auf und ging auf den Schulhof hinaus. Der Himmel war 
                bedeckt mit Sternen. Er wandte sich zum Grabmal von Eyyup Sultan 
                Halid bin Zeyd „Radýyallahü anh“ zu. Er glaubte zu spüren, das 
                die leuchtenden Wellen am Meeresbucht ihm zuflüsterten: „Sei 
                nicht traurig! Du bist im Recht!“ Schluchzend weinte er. In 
                diesem Augenblick flehte er Allah, dem Erhabenem, an: “O mein 
                Schöpfer! Ich glaube an Dich, Dich und Deine Propheten liebe 
                ich. Ich möchte mehr Wissen über den Islam erwerben. Beschütze 
                mich vor den Feinden des Islams, um nicht irregeführt zu 
                werden.“ Sein aufrichtiges und reines Gebet wurde von Allah, dem 
                Erhabenem, erhört. Erst im Traum und dann in der Mosche 
                begegnete er seinem Religionsführer Abdülhakim Arvasi 
                „Rahmetullahi aleyh“, der mit voller Wundertaten, mit 
                außergewöhnlichen Gaben und reichem Wissen bereichert war. Von 
                der ersten Begegnung an fühlte er sich zu ihm herangezogen.
                 
																Die 
                Begegnung mit Seyyid Abdülhakim Arvasi „Rahmetullahi aleyh“
                 
															Eines 
                Tages ging Hüseyin Hilmi Efendi nach der Schule in die Bayezit 
                Moschee, um sein Mittagsgebet zu verrichten. In der Moschee sah 
                er einen gütig aussehenden alten Mann predigen. Er lehrte aus 
                einem Buch und interpretierte es. Mühselig nährte er sich an ihn 
                heran und konnte sich hinter ihn setzen. Er hörte ihm sehr 
                aufmerksam zu. Er beschrieb gerade das Thema: „Wie besucht man 
                die Grabstätten der Heiligen“?  
															Es 
                waren Themen die ihm unbekannt waren und die ihn sehr 
                interessierten. Währenddessen bereitete man sich für das 
                Nachmittagsgebet vor. Der Prediger schloss das Buch und reichte 
                es nach hinten ohne sich umzudrehen und sagte dabei: „Dieses 
                Buch soll ein Geschenk von mir um Allahs Willen, dem Erhaben, an 
                den jungen Herrn sein.“ Er stand dann auf und ging beten. 
																	
																		 Der 
                                            Prediger hatte ihn nicht gesehen, 
                                            woher wusste er, dass der junge Herr 
                                            hinter ihm saß? Als Hüseyin Hilmi 
                                            Efendi das Buch an sich nahm, suchte 
                                            er schnell einen freien Platz in der 
                                            Moschee um sein Gebet zu verrichten. 
                                            Auf dem Deckblatt des Buches stand Rabýta-i Þerife (Geistige 
                                            Verbundenheit) und darunter der 
                                            Verfasser Abdülhakim. Er 
                                            erfuhr von einem Mann, der neben ihm 
                                            gebetet hatte, dass es Abdülhakim 
                                            Efendi sei, der ihm das Buch gegeben 
                                            hat, und das Abdülhakim Efendi jeden 
                                            Freitag in der Eyyüp Moschee 
                                            predigen würde. Sehnsüchtig wartete 
                                            er auf den nächsten Freitag. 
                                            Vergeblich suchte er ihn in der 
                                            großen Moschee, aber er war nicht 
                                            da. Er hat erfahren, dass Abdülhakim 
                                            Efendi in einer anderen Moschee 
                                            Vorbeter (Imam) sei und nach dem 
                                            Gebet zum predigen in die Eyyüb 
                                            Moschee kommt. Er würde dann draußen 
                                            warten. 
 
																
                                            Hüseyin Hilmi Efendi konnte die 
                                            Sehnsucht nicht mehr ertragen und 
                                            ging aus der Moschee hinaus, um ihn 
                                            zu suchen. Er sah ihn dann an einem 
                                            Buchstand stehen. 
																  
																Als 
                die Gemeinde nach dem Gebet die Moschee verließ, nahm Abdülhakim 
                Efendi sein Platz in einem kleinen Nebenraum in der Moschee ein. 
                Er setzte sich auf einen, hohen Sitzkissen auf dem Boden und 
                berichtete aus dem Buch auf dem Lesepult. Hüseyin Hilmi Efendi 
                saß ganz vorne vor ihm und hörte sehr aufmerksam zu. Mit 
                Aufmerksamkeit und Genuss hat er religiöses – und irdisches 
                Wissen erfahren, die er so noch nie vorher gehört hatte und 
                schon immer wissbegierig danach suchte. Er fühlte sich wie ein 
                armer Mann, der einen Schatz entdeckt hat bzw. wie ein 
                Durstiger, der mit kühlem Wasser beschert wurde. Er war so von 
                seiner Güte, seinem Charisma und seiner Sympathie und dem was er 
                predigte außer sich vor Freude, denn das was er predigte war, 
                so  wertvoll und verständlich dass er seine Augen und seine 
                Sinne nicht mehr von Abdülhakim Efendi trennen konnte. Dieses 
                Gefühl ließ ihm sein Studium, alles um sich und sogar das 
                Lebensgefühl vergessen. Er spürte wie in seinem Herz etwas 
                liebliches, was Angenehmes zirkulierte, so als ob sein Herz 
                gereinigt wurde.  
																Schon 
                nach der ersten Predigt von Abdülhakim Efendi bzw. nach dem 
                ersten Gespräch, war Hüseyin Hilmi Efendi berauscht von Ihm. Als 
                ob ihm mit der ersten Unterhaltung der sufistischen Stufe „Fena“ 
                zuteil wurde, wofür man eigentlich jahrelang kasteien müsste. 
																	  
																
                                            Nach einer Stunde war leider schon 
                                            die Predigt von Abdülhakim Efendi 
                                            vorbei. Aber diese eine Stunde kam 
                                            Hüseyin Hilmi Efendi wie ein 
                                            Augenblick vor. Als ob er von einem 
                                            süßen Traum erwacht wäre. Er steckte 
                                            sein Notizblock in die Tasche und 
                                            ging zur Tür hinaus. Während er 
                                            seine Schuhe anzog und die 
                                            Schnürsenkeln schnürte, flüsterte 
                                            ihm einer ins Ohr:“ Junger Herr! Ich 
                                            habe Dich sehr lieb gewonnen. Unser 
                                            Haus liegt gleich am Friedhof. Komm 
                                            uns mal besuchen und wir könnten uns 
                                            unterhalten!“ Die Stimme war von 
                                            Seyyid Abdülhakim Efendi. 
																In 
                jener Nacht hatte Hüseyin Hilmi Efendi folgenden Traum. „Er sah 
                einen wolkenlosen, klaren blauen Himmel, welcher mit Kuppeln wie 
                bei den Moscheen umzäunt war. Dort ging ein gütiger Herr mit 
                leuchtendem Gesicht umher. Hüseyin Hilmi Efendi hob sein Kopf 
                empor und sah, dass dieser Herr Seyyid Abdülhakim Efendi war.“ 
                Erstaunt wachte er aus dem Traum auf. Einige Tage später hatte 
                er einen ähnlichen Traum. „Er sah einen Mann am Grabmal von 
                Eyyup Sultan Halid bin Zeyd „Radýyallahü anh“ sitzen. Sein 
                Gesicht leuchtete wie der Mond. Eine Menschenmenge wartete 
                darauf seine Hand zu küssen. Auch Hüseyin Hilmi Efendi schloss 
                sich denen an. Als es soweit war, wachte er, während er die Hand 
                des am Grabmal wartenden Mannes küsste, auf.“  Immer an der Seite seines Religionsführers 
                „Abdülhakim Efendi“
																	  
																Hüseyin Hilmi Efendi besuchte nun öfters Abdülhakim 
                                            Efendi zu Hause. Manchmal kam er 
                                            schon vor dem Morgengebet und ging 
                                            ungern erst nach dem Nachtgebet 
                                            fort. Er hatte nach jeder 
                                            Unterhaltung mit Abdülhakim Efendi 
                                            das Gefühl alles zu vergessen und 
                                            alles zum ersten Mal zu erleben. Er 
                                            war stets mit ihm zusammen, sei es 
                                            beim Essen, Beten, Ausruhen oder 
                                            Ausgehen. Er achtete stets auf das 
                                            Verhalten und Benehmen von 
                                            Abdülhakim Efendi und hörte ihm zu. 
                                            Er bemühte keine Sekunde zu 
                                            vergeuden und besuchte ihn auch in 
                                            den Ferien und in seiner Freizeit. 
                                            In den Moscheen verpasste er keine 
                                            seiner Predigen. Abdülhakim Efendi 
                                            gab ihm zunächst türkische Bücher, 
                                            einige Monate später auch arabische 
                                            und persische Bücher zum Vorlesen: 
                                            Emsile, Avamil, Infinitive von 
                                            Simai, Kaside von Emali, Divaný 
                                            Mevlana Halid. Das Logik-Buch ‘Isaguci’ 
                                            sollte er auswendig lernen. 
																
                                            Die erste Aufgabe, die Hüseyin Hilmi 
                                            Efendi von seinem Religionsführer 
                                            Seyyid Abdülhakim Efendi erhalten 
                                            hat, bestand darin, einige Zeilen 
                                            aus dem arabischen Buch 
																
                                            "Kazâ-kader" 
                                            (Vorherbestimmung und Schicksal) von 
                                            Imam al-Begâvi ins türkische zu 
                                            übersetzen. Als er am nächsten Tag 
                                            die Übersetzung seinem 
                                            Religionsführer vorlegte, wurde er 
                                            mit der folgenden Antwort 
                                            beglückwünscht: „Sehr gut! Die 
                                            Übersetzung ist richtig. Sie gefällt 
                                            mir sehr!“ (Diese Übersetzung ist in 
                                            seinem Buch “Seadet-i Ebediyye” (Ewige Glückseligkeit) auf Seite 412 zu 
                                            lesen). 
																	
                Der Wechsel von der Medizinischen Fakultät zur Pharmazie 
																	 Während seines Medizin Studiums 
                                            wurde Hüseyin Hilmi Efendi als 
                                            bester Student in das nächst höhere 
                                            Semester versetzt. Nach den 
                                            bestandenen Prüfungen über Anatomie, 
                                            war es nun an der Zeit, Präparation 
                                            an Leichen durchzuführen. In jener 
                                            Woche ging er nach Eyyüp, um seinen 
                                            Religionsführer Abdülhakim Efendi zu 
                                            besuchen. Als sie zusammen im Garten 
                                            saßen, sagte Abdülhakim Efendi zu 
                                            ihm: „Werde kein Arzt! Wechsel dein 
                                            Studium zur Pharmazie! Es ist das 
                                            Beste für Dich!“. Daraufhin 
                                            erwiderte Hüseyin Hilmi Efendi, dass 
                                            er der Beste Medizin Student sei und 
                                            ihm der Wechsel zur Pharmazie nicht 
                                            genehmigt würde. Sein 
                                            Religionsführer Abdülhakim Efendi 
                                            antwortete: „Stelle erst einmal 
                                            einen Antrag auf Studienwechsel! 
                                            Allah, der Erhabene, ermöglicht es 
                                            hoffentlich!“ Infolge der Anträge 
                                            und des amtlichen Briefwechsels 
                                            wurde Hüseyin Hilmi Efendi in die 
                                            Pharmazeutische Fakultät 
                                            aufgenommen, seine bisherigen 
                                            Leistungen und bestandene Prüfungen 
                                            im Medizinstudium anerkannt und hat 
                                            folglich kein Semester verloren. Auf 
                                            Anweisung von Abdülhakim Efendi 
                                            abonnierte er, die in Paris 
                                            erschienene Zeitung „Le Matin“, und 
                                            sollte dadurch sein Französisch 
                                            verbessern. Nachdem Hüseyin Hilmi 
                                            Efendi das Pharmazeutische Fakultät 
                                            als Bester Absolvent und im 
                                            Anschluss das einjährige Praktikum 
                                            im Militär-Hospital “Gülhane” ebenso 
                                            als Bester abgeschlossen hat, wurde 
                                            er zunächst zum Oberleutnant ernannt 
                                            und als Lehrer im Internat der 
                                            militärisch-medizinischen Fakultät 
                                            eingestellt. 
																	Eine neue Entdeckung 
																	
																		 Neben 
                seinem Beruf als Internatslehrer begann Hüseyin Hilmi Efendi 
                auch mit dem Studium der Chemie auf Anweisung seines 
																
                Religionsführers 
                Abdülhakim Efendi. Er besuchte die Vorlesungen von Professor R. 
                von Mises („reine 
                und angewandte Mathematik“), 
                Professor W. Prager („Theoretische Mechanik“), Professor H. Dember („Physik“) und 
                Professor Goss („technische Chemie“). Hüseyin Hilmi Efendi 
                arbeitete mit Professor F. Arndt 
																
                (Direktor des chemischen Instituts) 
                zusammen. Durch die Zusammenarbeit mit dem Professor erarbeitete 
                sich Hüseyin Hilmi Efendi die Annerkennung und Lob seines 
                Professors. Während seiner Zusammenarbeit mit Professor Arndt 
                führte er sechs Monate lang eine wissenschaftliche Untersuchung 
                durch, wobei er die chemische Formel “Phenylcian-nitromethan-methyl Esther“ entdeckte und auch die synthetische Herstellung 
                dieses Stoffes herstellte. 
                Seine, zu dieser Zeit in der Welt einzigartige, erfolgreiche 
                wissenschaftliche Arbeit erschien im Heft der 
                naturwissenschaftlichen Fakultät und in Deutschland im 
                chemischen Buch “Zentral Blatt” im Jahre 1937, 
                Ausgabe Nummer 2519, unter dem Stichwort “H. Hilmi Iþýk”. 
                Ende 1936 hat Hüseyin Hilmi Efendi sein Diplom-Zeugnis mit der 
                Nummer 1/1 als Diplom-Ingenieur Fachrichtung Chemie erhalten. In 
                der türkischen Presse wurde Hüseyin Hilmi Efendi als der erste 
                Dipl.-Ing. Chemiker der Türkei gelobt. Wegen seiner vielen 
                Erfolge und Leistungen wurde er in das militärische Institut für 
                Chemie in Ankara im Stadtteil Mamak versetzt und leistete als 
                Chemiker wertvolle Arbeiten über giftige Gase. Während seiner 
                elfjährigen Arbeit als Chemiker in Ankara, hat er auch in 
                jahrelanger Zusammenarbeit mit Herrn Merzbacher, dem 
                Generaldirektor der Fabrik “Auer”, dem Chemiker Dr. 
                Goldstein und dem Spezialisten für Optik, Herr Neumann, 
                wissenschaftliche Arbeiten durchgeführt. Durch sie lernte er 
                auch die deutsche Sprache. Hüseyin Hilmi Efendi hat sich zum 
                Experten für Kriegsgase weitergebildet. Er leistete sehr 
                wertvolle Dienste.  
																	
                „Sprachwissenschaftler“ für Morphologie (Wortbildungslehre) und 
                Syntax (Satzlehre) 
																		
																			  
																			Bei jeder Gelegenheit reiste 
																		
                                            Hüseyin Hilmi Iþýk "rahmetullahi 
                                            aleyh" 
                                            nach Istanbul zu seinem 
																		
																		
                                            Religionsführer 
                                            Abdülhakim Efendi. Falls er nicht 
                                            dazu kam, schrieb er einen Brief an 
                                            ihm und konnte sich so erfreuen. 
                                            Abdülhakim Efendi schreibt in einem 
                                            seiner Briefe: ”Mein sehr geliebter 
                                            Hilmi und Sedat! Ich habe Ihren 
                                            liebevollen Brief erhalten, was mich 
                                            veranlasst hat, Allah, dem 
                                            Erhabenen, zu lobpreisen und zu 
                                            danken. Die Übersetzung des Buches „Avamil“ 
                                            ist ihm also sehr gut gelungen.
                                            
																		Das heißt, er hat es gut verstanden. Hilmi kann daraus 
                                            profitieren. Sedat ebenso. Es 
                                            existiert eine Erläuterung und eine 
                                            Auslegung des Buches „Avamil“. Was 
                                            ich Euch bei Gelegenheit zu kommen 
                                            lassen werde. Im Wesentlichen sind 
                                            diese Kenntnisse für Syntax 
                                            (Satzlehre) ausreichend. Da Sie ja 
                                            schon Chemie-Ingenieur sind, werden 
                                            Sie auch noch Ingenieur für 
                                            „Morphologie und 
                                            Syntax“(Wortbildungslehre und 
                                            Satzlehre). Wenn ein Überfluss an 
                                            normalen Ingenieuren existiert, 
                                            verlieren sie an Bedeutung. Dagegen 
                                            ist Ihr Ingenieur Zweig, der 
                                            arabischen Sprachwissenschaften, 
                                             sehr geschätzt, welcher sehr selten 
                                            und fast vergessen ist. Also, Ihre 
                                            Anwesenheit dort ist wohl dafür 
                                            vorgesehen, diese erhabenen Gnaden 
                                            zu genießen. Ich grüße euch beide 
                                            und bete zu Allah, dem Erhabenen.“ In 
                einem anderen Brief von Abdülhakim Efendi steht: „ Hilmi! Ich 
                bin über Ihren Brief sehr dankbar. Ich danke Allah, dem 
                Erhabenen, dass es Ihnen gut geht. Sie sollten wissen, dass es 
                für Sie eine Wohltat, eine Gnade von Allah, dem Erhabenen, ist, 
                dass Buch „Mektubat“ von Imam-ý Rabbâni, Ahmed al-Fâruki 
                as-Sirhindi, zu lesen und auch teilweise zu verstehen. 
                Das Buch „Mektubat“, welches Ihnen bei religiösen und 
                irdischen Dingen von sehr Nutzen sein wird, ist in der 
                islamischen Welt seinesgleichen einmalig“.  
																		
                Während seiner Zeit in Ankara-Mamak hat Hüseyin Hilmi Iþýk 
                Efendi aus den Büchern „Mektubat“, die je aus drei 
                Bändern bestehen, die eine von Imâm-ý Rabbâni und die andere von 
                seinem Sohn Muhammed Masum verfasst wurden, die türkische 
                Übersetzungen gelesen. Aus den insgesamt sechs Bändern hat er 
                eine Zusammenfassung in alphabetischer Reihenfolge erstellt. 
                Nach seiner Ankunft in Istanbul hat er diese Zusammenfassung als 
                Nachschlagwerk, bestehend aus 3846 Stichworten, Seyyid 
                Abdülhakim Efendi vorgelesen. Aufmerksam hörte er Ihm bis zum 
                Schluss zu. Die Zusammenfassung gefiel ihm sehr. Abdülhakim 
                Efendi sagte dann: „Das ist doch ein Buch. Gib ihm den Titel 
                „Unschätzbare Schriften.““ Als er Hüseyin Hilmi Iþýk 
                Efendi sehr verwirrt sah, fragte er: “Hast du nicht verstanden 
                was ich damit meine? Kann man überhaupt den Wert dieser 
                Schriften schätzen?“ sagte Abdülhakim Efendi. Damit wollte 
                Abdülhakim Efendi andeuten, wie wertvoll die Schriften sind. 
                (Dieses Buch ist im Verlag „Hakikat Kitabevi“ erschienen) 
                Die Heirat 
																			  
																			
                                            Hüseyin Hilmi Iþýk Efendi heiratete 
                                            Nefise Siret, die Tochter des 
                                            Karamürsel Stoff-Fabrik 
																			
                                            Direktors 
																			
                                            Herr Ziya Bey, im Jahre 1940. Die 
                                            Heirat wurde durch sein 
																		
																		Religionsführer
																			
                                            Abdülhakim Efendi vermittelt. Nach 
                                            der Eheschliesung im Standesamt,
                                            
																		
                                            vollzog Abdülhakim Efendi die 
                                            islamische Trauung  
																			
                nach den Rechtschulen “Hanefi” und “Þafi’i”. Beim Hochzeitsessen 
                ließ er Hüseyin Hilmi Efendi neben sich sitzen. Nach dem 
                Nachtgebet betete Abdülhakim Efendi für die neue Ehe und zeigte 
                der Ehefrau von Hüseyin Hilmi Efendi sein Wohlwollen mit den 
                folgenden Worten. “Du bist sowohl meine Tochter, als auch meine Schwiegertochter”. 
                So zeigte er, daß er Hüseyin Hilmi Efendi wie sein eigenen Sohn 
                liebte und behandelte. 
                Der Tod seines Religionsführers 
																				
                Im Herbst 1943 bekam Hüseyin Hilmi Iþýk 
																			
                „Rahmetullahi aleyh“, als er in Ankara- Hamamönü wohnte, sehr 
                überraschend Besuch vom Anwalt Nevzad Iþýk, dem Sohn von Herrn 
                Faruk Bey, ein Neffe von Abdülhakim Efendi. Er sagte zu Hüseyin 
                Hilmi Efendi: “Mein Bruder Hilmi! Unser Herr, Abdülhakim Efendi, 
                will Sie sehen!“ Hüseyin Hilmi Efendi ist sehr überrascht, „Aus 
                welchem Grund ist Abdülhakim Efendi in Ankara?“, fragte sich 
                Hüseyin Hilmi Efendi. Zusammen gingen sie dann zu der Wohnung 
                von Herrn Faruk Bey im Stadtviertel Hacý Bayram. Auf dem Weg 
                dorthin hat er erfahren, dass Abdülhakim Efendi eines 
                Zwangsaufenthalts unterworfen war. Von der Reise erschöpft und 
                geschwächt, hat er Abdülhakim Efendi dort angetroffen. Jeden 
                Abend ging Hüseyin Hilmi Iþýk Efendi zu ihm, stützte ihn unter 
                den Armen und führte ihn ins Schlafzimmer und deckte ihn zu. 
                Erst nachdem er die Koransuren Felâk (Das Morgengrauen) 
                und Nâs (Die Menschen) neben ihm rezitierte, 
                verließ er das Zimmer. Tagsüber kamen die Besucher von 
                Abdülhakim Efendi, die auf den Stühlen im Zimmer saßen, und 
                gingen kurze Zeit später wieder. Nur Hüseyin Hilmi Iþýk Efendi 
                durfte jedes mal bei Ihm am Bett sitzen. Jedes mal sprach 
                Abdülhakim Efendi ihm etwas leise zu. Zwanzig Tage später 
                verstarb er. Als Abdülhakim Efendi in Baglum beigesetzt wurde, 
                sollte Hüseyin Hilmi Iþýk Efendi auf Anweisung von Ahmed Mekki 
                Efendi, Sohn von Abdülhakim Efendi, am Grab seines 
                Religionsführers die religiösen Verpflichtungen ausführen. Ahmed 
                Mekki Efendi sagte einmal: „Mein Vater liebte Hilmi sehr. Er 
                erkennt ihn an seiner Stimme. Hilmi soll nach der Bestattung das 
                Vorsprechen der islamischen Glaubensartikel ausführen!“ So 
                übernahm Hilmi Efendi die ehrenvolle Aufgabe. 
																				
                Einige Jahre später ließ Hüseyin Hilmi Iþýk 
																			
                „Rahmetullahi aleyh“ einen Marmorstein in Istanbul anfertigen 
                und am Grabmal seines Religionsführers in Baglum stellen. Auch 
                für Seyyid Fehim Efendi, Religionsführer von Abdülhakim Efendi, 
                ließ er einen Grabmalstein aus Marmor in Van im Osten der Türkei 
                anfertigen. In Istanbul hat er die Grabstätte von den beiden 
                heiligen Abdülfettah Akri Efendi und Muhammed Emin Tokadi Efendi 
                erneuern lassen. Im Jahre 1971 reiste Hüseyin Hilmi Iþýk Efendi 
                nach Indien und Pakistan. Dort besuchte er die Städte Delhi, 
                Deoband, Sirhind und danach die Stadt Karatschi. In der Stadt 
                Panipat ließ er das Grabmal vom heiligen Senaullah Dehlevi 
                Efendi sowie das Grabmal von der Ehefrau des heiligen Mazhar-i 
                Can-i Canan Efendi reparieren und stellte somit den Schutz und 
                Erhaltung der Grabstätte sicher.  
																				
                                            Hüseyin Hilmi Efendi wurde nach dem 
                                            Tod seines Religionsführers 
                                            Abdülhakim Efendi von seinem Sohn 
                                            Seyyid Ahmed Mekki Efendi, dem 
                                            moralisch und charakteristisch 
                                            einzigartigem, unterrichtet. Ahmed 
                                            Mekki Efendi war in Istanbul in den 
                                            Stadtteilen Üsküdar und Kadýköy 
                                            Müfti, ein staatlich anerkannter 
                                            Rechtsgelehrter, der Fatwas 
                                            (Rechtsgutachten im Islam) erstellen 
                                            konnte. Mit viel Liebe und Güte und 
                                            Gewandtheit unterrichtete er 
                                            Islamische Rechts- und 
                                            Hadithwissenschaften, Wissenschaft 
                                            für Koranauslegung, 
                                            Rationalewissenschaften und 
                                            Überlieferungen, Methodenlehre der 
                                            Religion und überreichte Hüseyin 
                                            Hilmi Efendi das Zeugnis für 
                                            absolute Autorität für religiöse 
                                            Angelegenheiten am 27. im Monat 
                                            Ramadan im Jahre 1953 (H. 1373).
                                             
																					Sein 
                Leben als Lehrer 
																					Im 
                Jahre 1947 war Hüseyin Hilmi Iþýk Efendi als Chemie Lehrer für 
                das Militär-Gymnasium in der Stadt Bursa eingestellt und später 
                dort als Schuldirektor tätig. Er unterrichtete jahrelang an 
                Militärgymnasien „Kuleli Lisesi“ in Istanbul sowie in der Stadt 
                Erzincan Chemie und war somit für hunderte von Offizieren als 
                Lehrer tätig. Auch nach seiner Pensionierung im Jahre 1960 hat 
                Hüseyin Hilmi Iþýk Efendi als Lehrer für Mathematik und Chemie 
                an verschiedenen Schulen und Bildungsinstituten in Istanbul sehr 
                viele gläubige Jugendliche ausgebildet. Unter anderem am 
                Gymnasium „Vefa“, an der Religionsschule  “Imam-Hatip Okulu” im 
                Stadtteil Fatih sowie an Berufschulen in Stadteilen Caðaloðlu 
                und Bakýrköy war er weiterhin als Lehrkraft tätig. 
																					1962 
                kaufte Hüseyin Hilmi Iþýk Efendi die Apotheke „Merkez 
                Eczâhânesi“ 
                im Stadtteil Yeþilköy in Istanbul auf. Als Inhaber und 
                verantwortlicher Leiter hat er jahrelang Dienste für die 
                Gesundheit der Menschen geleistet.  
																						Sein 
                Werk „Seadet-i Ebediyye“ („Ewige Glückseligkeit“)   
																						
                                            Im Jahre 1956 hat Hüseyin Hilmi Iþýk
                                            
																						
                                            "rahmetullahi aleyh" (Segen 
                                            Allahs, des Erhabenen, sei mit ihm) 
                                            sein erstes Buch 
																							
                                            „Seadet-i Ebediyye“ („Ewige 
                                            Glückseligkeit“) 
																						
                                            veröffentlicht. Von den Lesern des 
                                            ersten Buches angeregt, hat er einen 
                                            zweiten Band des Buches 
																							„Seadet-i Ebediyye“ 
                                            vorbereitet, welches im Jahre 1957 
                                            herausgegeben wurde. Diese beiden 
                                            Bücher erweckten bei aufrichtigen, 
                                            jungen Lesern für sehr viel 
                                            Interesse und Zuneigung gegenüber 
                                            dem Islam, so dass er mit Fragen 
                                            überschwemmt wurde. Um all diese 
                                            Fragen zu beantworten, übersetzte er 
                                            aus geprüften und anerkannten 
                                            Büchern, er machte Erläuterungen und 
                                            Ergänzungen zu den Übersetzungen, 
                                            damit man die Übersetzung richtig 
                                            verstehen konnte. Das dritte Band 
                                            wurde 1960 veröffentlicht. Im Jahre 
                                            1963 hat er diese drei Bänder zu 
                                            einem Buch zusammengefasst und den 
                                            Titel „Tam 
                                            Ýlmihâl” 
                                            (“Vollkommene Islamische Sitte und Lebensweise”) gegeben. 
                                            Aufgrund der regelmäßigen Fragen 
                                            fügte er bei jeder neuen Auflage des 
                                            Buches Ergänzungen und neue Kapitel 
                                            hinzu und schaffte ein Werk 
                                            ohnegleichen mit 1248 Seiten. Das 
                                            Werk ist in englischer Sprache unter 
                                            dem Titel “Endless 
                                            Bliss” 
                                            im Verlag “Hakikat Kitâbevi” in fünf 
                                            Bändern herausgegeben.    
																							
																								 Der 
                hohe Islamgelehrte Ahmed Mekki Efendi, der Sohn des heiligen 
                Abdülhakim Arvasi Efendi, beschreibt in seinem lobendem Vorwort 
                zum Buch 
																							„Seadet-i Ebediyye“ 
                („Ewige Glückseligkeit“):“ 
                „Ich habe das Buch 
																							„Seadet-i Ebediyye“ 
																						
                von Hüseyin Hilmi Efendi, dem in diesem Jahrhundert einmaligen 
                und hochgeschätzten, in seiner Ära einzigartigen, durchgelesen. 
                In diesem Buch habe ich Wissen über Glaubenswissenschaften, 
                Islamische Rechtswissenschaften und den Sufismus vorgefunden. 
                All dieses Wissen ist eine Ansammlung aus den Büchern der 
                Gelehrten, die ihr Wissen aus der Quelle des Propheten erworben 
                haben. In diesem Buch gibt es keine Information, keine Äußerung 
                und keine Bemerkung, die dem sunnitischen Glauben widerspricht. 
                Daher mein Aufruf an die Jugend! Beschafft Euch das Wissen über 
                die Religion und Kultur aus diesem bezaubernden, einmaligen 
                Buch, das eventuell seinesgleichen in der Zukunft nicht mehr 
                geschrieben wird.“ 
																							Seine 
                wissenschaftlichen Aktivitäten 
																							
                Hüseyin Hilmi Iþýk Efendi gründete 1966 das Verlagshaus „Iþýk 
                Kitabevi“ und später das Verlagshaus „Hakikat 
                Kitâbevi'” 
																							in 
                Istanbul. Im Jahre 1976 gründete er die Stiftung „Ýhlâs 
                Vakfý”. Er verteilte in allen Ländern der Welt mehr als hundert 
                Bücher in verschiedenen Sprachen unter anderem in Türkisch, 
                Deutsch, Französisch, Englisch sowie durch Offsetverfahren auf 
                Arabisch und Persisch. All diese Dienste beruhen auf die 
                geistige Hilfe und geistige Herrschaft seines Religionsführers, 
                dem heiligen Seyyid Abdülhakim Efendi, über ihm und sowie der 
                Segen der Islamischen Gelehrten, der ihm durch seine Liebe und 
                Respekt zu den Gelehrten beschert wurde. 
																								 Hüseyin 
                Hilmi Iþýk "rahmetullahi aleyh" (Segen 
                Allahs, des Erhabenen, sei mit ihm) 
                empfand bei religiösen Unterhaltungen und Äußerungen von Seyyid 
                Abdülhakim Efendi so viel Leidenschaft und Begeisterung, die er 
                sonst nirgendwo empfand. Er sagte immer:” Meine schönsten 
                Erinnerungen sind die Erinnerungen an die alten Zeiten, wenn ich 
                an die schönen Tage mit ihm zurückblicke”. Immer wenn Hüseyin 
                Hilmi Efendi sich an diese alten Zeiten erinnert und sich nach 
                seinem Religionsführer Abdülhakim Efendi sehnt, schmerzt sein 
                Herz und rezitiert dann den folgenden Vers: Zi-hicr-i dositân, 
                hûn þüd derûn-i sîne cân-ý men,Firâk-ý hem-niþînân suht magz-ý istehân-ý men!
 
                            [Weil ich getrennt bin von meinem GeliebtenWeint 
																									meine Seele bitterlich in meinem Herzen.]
 
																							
                Hüseyin Hilmi Iþýk Efendi las in all seinen religiösen 
                Unterhaltungen aus den Büchern der Islamischen Gelehrten vor. 
                Während er Aussprüche von Imam-ý Rabbâni oder von Abdülhakim 
                Arvasi, Segen Allahs, des Erhabenen, sei mit Ihnen, 
                überlieferte, stürzten die Tränen ihm aus dem Augen. 
																							Er 
                sagte immer; “Kelâm-ý kibâr, kibâr-ý Kelâmest.”
                 
																							Das 
                bedeutet: “Die Aussprüche der Großen sind die Großen der Aussprüche.”  Sein Tod
																									
                Hüseyin Hilmi Iþýk "rahmetullahi aleyh" (Segen 
                Allahs, des Erhabenen, sei mit ihm) verstarb am 26. Oktober 2001 
                (9 Þaban 1422 nach der Hedschra). Zu seinem Begräbnis kamen 
                Tausende von Menschen und nahmen am Totengebet an der Eyüp 
                Moschee teil. Hüseyin Hilmi Efendi wurde in Eyüp Sultan 
                beigesetzt. 
																									
                Hüseyin Hilmi Iþýk hinterließ zwei Kinder, eine Tochter und 
                einen Sohn. Sein Sohn Abdülhakim Bey ging sieben Monate vor 
                seinem Vater in die Gnade Allahs, des Erhabenen, ein. Sein 
                Schwiegersohn, Enver Ören, ist der Inhaber von Ihlas Holding und 
                A. Mücahid Ören ist sein Enkel. Ein weiterer Enkel ist Ferruh 
                Iþýk, der Sohn von Abdülhakim Bey. 
																									
                Hüseyin Hilmi Iþýk "rahmetullahi aleyh" (Segen 
                Allahs, des Erhabenen, sei mit ihm) empfahl sein Leben lang sich 
                mit den Menschen zu vertragen und guten Charakter zu besitzen. 
                Er hat stets vermieden Unruhe und Zwietracht hervorzurufen und 
                er warnte die ihn liebenden es auch nicht zu tun.  
																									Er 
                empfahl, liebenswürdig zu sein und sich schön und sauber 
                anzukleiden. „Heutzutage dient man dem Islam auf diese Weise “, 
                pflegte er zu sagen. Er hat sich keinesfalls politisch betätigt. 
                Er hat stets vermieden, mit Politikern zusammenzukommen. 
                Tausende seiner Schüler, die er ausgebildet hat, haben für das 
                Vaterland gute Dienste geleistet. 
																									Er 
                sagte: „Anhänger de Sunna, ist der jenige, wenn er sich an einem 
                Ort eine Stunde aufhält, dort eine Wohltat hinterläst.“ 
																										
																											
																												
																													
																														 Hüseyin 
                Hilmi Iþýk "rahmetullahi aleyh" (Segen 
                Allahs, des Erhabenen, sei mit ihm) war im höchsten Maße 
                regierungstreu. Er hatte große Achtung vor seinen Ahnen. Er sah 
                es als eine Pflicht an, den Islamischen Gelehrten und den 
                Osmanen seine Treue zu zeigen und empfand es als eine Schuld und 
                zeigte seine große Liebe und Zuneigung zu Ihnen deutlich. „Gäbe 
                es die Osmanen nicht, wären wir jetzt keine Moslems und keine
                
																									
                Anhänger der sunnitischem Glauben“, sagte er. Er hielt es 
																									für seine selbstverständliche Pflicht 
																									
                gegenüber den Schülern 
																									und 
                Familienangehörigen 
																									
                seines Religionsgelehrters Seyyid Abdülhakim Efendi 
                (Seyyid/Sejjid=Ehrentitel der Nachkommen 
																									des heiligen Propheten Muhammed) Achtung und Wohltat 
                zu erweisen. Seinem Leben lang denen zu dienen, sich um ihre 
                Sorgen und Nöte zu kümmern sowie mit Rat und Tat zur Seite zu 
                stehen (körperlich und moralisch), sah er es für sich als eine 
                wichtige Verpflichtung an 
																									Er 
                sagte immer: „Die größte Wundertat ist auf den rechten Pfad zu 
                gelangen und die Aufrichtigkeit Allah, dem Erhabenen, 
                gegenüber“. Das Gebet und die anderen Glaubensausübungen sah er 
                als oberste Pflicht an und unterstrich die Behauptung: „Die 
                Arbeit, welche das Beten hindert, ist keine Wohltat! „ 
																									
                Hüseyin Hilmi Iþýk "rahmetullahi aleyh" (Segen 
                Allahs, des Erhabenen, sei mit ihm) war nicht betrübt über 
                Dinge, die dem Glauben keinen Schaden hinzufügten. Das 
                ungezogene Benehmen der Kinder war für ihn natürlich. Aber er 
                tolerierte keinesfalls das leichtfertige Verhalten im 
                Religionsunterricht. Er hatte kein Hab und Gut und 
                Privatvermögen. Er war sehr fleißig und strebsam. Alles was er 
                hatte, gab er für die Bücher und die Verbreitung dieser Bücher 
                auf der ganzen Welt aus. 
																										 
																									
                                            Wahre Bescheidenheit zählte zu 
                                            seinen herausragenden Eigenschaften. 
                                            Er sah sich keinesfalls anderen 
                                            gegenüber höhergestellt. Seinen 
                                            Liebenden sagte er: „Ich bin 
                                            derjenige unter euch mit vielen 
                                            Sünden, weil ich der Älteste unter 
                                            euch bin“. Gebührend bediente er 
                                            seine Besucher. Den eigenen Haushalt 
                                            führte er selbst, zahlte seine 
                                            Rechnungen und Steuern.  
																									
                Hüseyin Hilmi Iþýk "rahmetullahi aleyh" (Segen 
                Allahs, des Erhabenen, sei mit ihm) genoss von seiner Familie 
                traditionelle Osmanische Erziehung. Von seinem Religionsführer 
                Seyyid Abdülhakim Efendi lernte er Anstand in dem Sufismus. In 
                Anwesenheit von älteren Leuten hörte er nur zu und redete nicht, 
                hielt sich fern von Auseinandersetzungen und achtete stets auf 
                ein gutes Benehmen. Meistens saß er auf Knien (wie beim Beten 
                sitzend) und das Sitzen mit gekreuzten Beinen war für ihn keine 
                sittliche Haltung. Als er in der Stadt Bursa seinen alten 
                Professor Ali Haydar Efendi besuchte, saß er stundenlang auf 
                Knien. Da sprach Ali Haydar Efendi zu seinen Schülern: „Lernt 
                von Hilmi Efendi gutes Benehmen!“  Seine gute Sitten
																										
                                            H üseyin 
                                            Hilmi Iþýk war sehr höflich und 
                                            vornehm. Als er in Ankara-Mamak in 
                                            der Fabrik für Masken seinen Dienst 
                                            leistete, war dort ein junger Mann, 
                                            namens Cemal. Sein Vater, Eyüp 
                                            Necati Perhiz aus der Stadt Konya, 
                                            war ein Mitglied des 
                                            Beratungsausschusses für das Amt für 
                                            Religiöse Angelegenheiten in der 
                                            Türkei (Diyanet). Als der Sohn auch 
                                            zu Hause sehr vornehm sprach und mit 
                                            dem Beten anfing, fragte sein Vater 
                                            was der Beweggrund für sein 
                                            Verhalten sei. „Unser Kommandeur ist 
                                            ein sehr vornehmer Herr. Meine 
                                            Befürchtung ist, wenn ich zu Hause 
                                            nicht so vornehm spreche, dass ich 
                                            mich versehentlich in seiner 
                                            Gegenwart verspreche und mich 
                                            unhöflich benehme.“, war die  
                                            Antwort. Sein Vater wunderte sich 
                                            sehr. Er ließ Hüseyin Hilmi Efendi 
                                            wissen, dass er zusammen mit seinem 
                                            Sohn ihn besuchen und ihm danken 
                                            würde. Hüseyin Hilmi sagte: „ Dein 
                                            Vater ist ein alter Mann. Es wäre 
                                            nicht angebracht, dass er uns 
                                            besuchen kommt, lass uns ihn 
                                            besuchen.“ 
																										 Zu 
                der Zeit, wo er das Buch 
																											
                „Seadet-i Ebediyye“ („Ewige Glückseligkeit“) 
																										
                zum ersten Mal veröffentlichte, wurde den Offizieren mehrmals im 
                Jahr das Zweifache an Gehalt ausbezahlt. Das eine Gehalt wurde 
                angespart und das andere Gehalt, für die Veröffentlichung der 
                Bücher ausgegeben. 
																										
                Hüseyin Hilmi Iþýk "rahmetullahi aleyh" (Segen 
                Allahs, des Erhabenen, sei mit ihm) hatte sehr viel Geduld und 
                Ausdauer. Wenn man ihm Leid und Qual hinzufügte, ließ er es über 
                sich ergehen und erwiderte nicht. Viel mehr den Umständen 
                entsprechend war er sehr friedfertig und sanftmütig und weicher 
                als eine Watte, aber hart wie ein Stahl, wenn es um Unglauben, 
                Irrwege und um Sünden ging. Er war, was die Religion betrifft, 
                furchtlos. Er scheute sich nicht in seinen Büchern die Wahrheit 
                zu schreiben, und sagte: „Fürchten sollte man sich nur vor 
                Allah, dem Erhabenem!“. Aber er war sehr vorsichtig, um 
                Zwietracht zu vermeiden. Er beachtete strikt die Gesetze. Er 
                sagte: „Ein Moslem lebt nach den Regeln des Islam und begeht 
                keine Sünden; Beachtet die Gesetze und begeht keine Straftat“. 
                Oft rezitierte er den folgenden Hadith (heilige Erklärung des 
                heiligen Propheten Muhammed): “Die Liebe zum Vaterland kommt vom Glauben“. 
																												
																													
																														 Hüseyin 
                Hilmi Iþýk "rahmetullahi aleyh" (Segen 
                Allahs, des Erhabenen, sei mit ihm) zählte in den geistigen und 
                materiellen Wissenschaften sowie irdischen und religiösen 
                Wissenschaften und insbesondere in Naturwissenschaften, Medizin 
                und Pharmazeutikum zu den Besten seiner Zeit und galt somit als 
                ein leibhaftiger Islamgelehrter und Wissenschaftler. 
																										
                All seine Äußerungen und Bemerkungen basieren auf Fakten, 
                Erfahrungen und der Wissenschaft, die er mit den Grundprinzipien 
                und Grundwerte des Islam vergleicht, bewertet diese und wählt 
                seine Worte sorgfältig aus, bevor er sie sagt oder schreibt. 
                Seine Weisheit, welche in jedem seiner Worte ob weltliche oder 
                geistige Vorzüge und Nutzen beinhaltet, machen ihn als Person 
                einzigartig und erschwert sehr die Tatsache, in der heutigen 
                Zeit eines seinesgleichen kaum zu finden.   Er 
                hat wichtige und sehr wertvolle Bücher übersetzt und 
                zusammengefasst. In Angelegenheiten bezüglich der Glaubenslehre, 
                insbesondere dem Glauben der Sunniten hat er mit einer 
                einfachen, verständlichen Sprache erklärt. Bei der Ausbreitung 
                dieses Glaubens war er ein Vorreiter.
 
																										In 
                einer der vier islamischen Rechtsschulen „Hanefi", „Maliki", 
                „Þafii" oder „Hanbeli" zu sein, ist ein Anzeichen 
                für die Anhänger der Sunna. Jeder ist verpflichtet nach seiner 
                Rechtsschule die Glaubenausführung zu verrichten. Aus 
                Notwendigkeit und Bedürfnis heraus ist es erlaubt zusätzlich 
                einen der vier Rechtsschulen anzunehmen. All dies hat er aus den 
                Büchern der sunnitischen Gelehrten erarbeitet, übersetzt, 
                erläutert und jedem zugänglich gemacht. In seinem Buch  „Seadet-i Ebediyye“ („Ewige Glückseligkeit“) und in anderen 
                seiner Werke hat er Tausende von Angelegenheiten dargelegt. 
																										
                Das vergessene Wissen hat er wieder zum Leben erweckt. Er hielt 
                immer wieder den folgenden Hadith (heiliger 
                Spruch des heiligen Propheten Muhammed, Friede sei mit Ihm) vor 
                Augen: “Wenn Zwietracht unter meiner Gemeinschaft verbreitet ist, erwirbt jeder, der die Vorschrift meiner Sunna einhält, den Verdienst von hundert Märtyrern.” Und hat so ausführlich 
                über die verbindlichen, nötigen, erforderlichen und sogar 
                empfohlenen Vorschriften berichtet.  
																											
																												
																													
																														
																															
																																
																																	
																																		 Überall 
                auf der ganzen Welt hat er den Menschen den Islam richtig 
                vorgestellt. Von den Gelehrten der Sunna anerkannte und 
                empfohlene Hunderte von Arabischen und Persischen Werke wurden 
                mit Hilfe des Verlagshauses „Hakikat Kitabevi“ in die ganze Welt 
                verbreitet. Er hat der ganzen Welt gezeigt, dass die Anhänger 
                der Irrlehren wie beispielsweise Wahhabismus, Schiiten oder 
                Qadiyani, vom rechten Weg abgekommen sind. Der sunnitische Islam 
                lebte auf, kam in Bewegung und blühte auf. Aus diesen 
                Beweggründen wurden seine Werke als religiöse Erneuerung 
                bezeichnet. 
																										
                Hüseyin Hilmi Iþýk "rahmetullahi aleyh" (Segen 
                Allahs, des Erhabenen, sei mit ihm) war gleichzeitig ein sehr 
                begabter Dichter und Historiker. Die in verschiedenartigen 
                Versen uns Strophen geschriebene Gedichte sind in beispielloser 
                Schönheit in seinen Büchern zu finden.  Wenn 
                ihm sein Religionsführer Abdülhakim Efendi was lehrte, pflegte 
                er zu sagen: „Die Zahl Tausend steht für Vollkommenheit. Man 
                kann etwas auswendig lernen, wenn man es tausendmal liest. Aber 
                du bist intelligent. Du brauchst nur fünfhundert Mal etwas zu 
                lesen, um es auswendig zu lernen“. Bis zum Ende seines 90 
                jährigen Lebens war er noch voll bei Verstand und Gedächtnis. 
                Wenn er etwas wissen wollte, so lernte er es vollständig ohne 
                Lücken. Aus diesem Grund hat er auch nach seinem 75. Lebensjahr 
                sehr viele Bücher über die Gebetszeiten eingehend studiert.
                
																											In 
                seinem Buch „Seadet-i Ebediyye“ („Ewige Glückseligkeit“) 
                und in anderen seiner Werke hat er dieses erworbene Wissen über 
                die Gebetszeiten hinzugefügt. Hier kann man sehen wie er die 
                komplizierten mathematischen Formeln der Trigonometrie 
                verständlich dargestellt hat. Und wurde von den Bebachtern als 
                ein wahrer Wissenschaftler akzeptiert.
 
																											
                Hüseyin Hilmi Iþýk "rahmetullahi aleyh" (Segen 
                Allahs, des Erhabenen, sei mit ihm) achtete sehr auf Sparsamkeit 
                und missbilligte die Verschwendung.  Wenn 
                kein Anlas war, blieb er zu Hause und widmete sich ganz der 
                Wissenschaft und das eingehende Studium der Bücher. Er empfahl 
                seinen Liebenden sehr oft zu lesen und geschätzte Bücher jedem 
                zugänglich zu machen. Er sagte: „Der Islam ist in jeder 
                Lebensweise, mit seiner Ethik, mit dem Glauben und mit den 
                Vorschriften und Pflichten, eine sehr lebendige Religion. All 
                dies vervollständigt den Glauben. Sonst ist der Glaube 
                derjenigen unvollkommen“. Jedes von ihm veröffentlichtes Buch 
                hat in unserer heutigen Zeit eine sehr wichtige Wissenslücke 
                gefüllt und so den Bedarf abgedeckt.
 
																											Er 
                achtete auf seine Gesundheit sehr und kleidete sich der 
                Jahreszeit entsprechend an. 
																												
																													
																														
																															
																																
																																	
																																		 „Der 
                elektrische Strom kann töten, der Luft Durchzug zu einem elendes 
                und kummervolles Leben führen“; „Die älteren Leute sollten sich 
                vor Erkältung und Hinfallen hüten“; „Die Gesundheit zu bewahren 
                zählt zu den Pflichten eines Moslems, denn dies ermöglicht erst 
                das Ausüben der religiösen Pflichten“, sagte er. 
																											
                „Ausgaben für die Gesundheit sollen einem nicht leid tun“, 
                pflegte er zu sagen.      
																											Er 
                vergeudete keine Zeit und nutzte sie bestens aus. All seine 
                Tätigkeiten verrichtete er zur rechten Zeit. 
																											Er 
                achtete auf die Pünktlichkeit und wünschte sich die gleiche 
                Sensibilität von anderen. Beispielsweise ging er aus dem Haus zu 
                seiner Apotheke in Istanbul-Yeþilköy immer zur selben Zeit. Es 
                ist nie vorgekommen, dass er eine Minute nach dieser Zeit hinaus 
                ging. 
																														
																															 Wenn 
                er ausging und unterwegs in türkischen Cafes die Männer sah, wie 
                sie ihre Zeit absaßen, behauptete er mit Bedauern: „Wenn man die 
                Zeit kaufen könnte, würde ich die Zeit dieser Männer abkaufen 
                und arbeiten.“ Sich vom Lesen, Schreiben und von der Arbeit fern 
                zu halten, entsprach nach seiner Auffassung gegen die Natur und 
                Existenz des Menschen. 
 
																													
																														
																															
																																
																																	 Auf 
                                            die Frage, wie er erfolgreich 
                                            geworden ist, antwortete er mit dem 
                                            folgenden Hadith (heiliger Spruch 
                                            des heiligen Propheten Muhammed, 
                                            Friede sei mit Ihm):  „Diejenigen, die ihre Arbeit aufschieben, gehen zugrunde.“ Er habe sich an 
                                            dieses Hadith gehalten und die 
                                            Arbeit von heute nicht auf morgen 
                                            verschoben. Ferner habe er alle 
                                            seine Arbeiten selbst erledigt. Die 
                                            Arbeit, die er nicht erledigen 
                                            konnte, hat er einem anderen 
                                            weitergegeben und den Ablauf 
                                            verfolgt. Er behauptete: „Dem Islam 
                                            in dieser Zeit erfolgreich zu 
                                            dienen, sollte man dem Verständnis 
                                            des Gesprächspartners entsprechend 
                                            bereden und jedem gegenüber schöne 
                                            Worte machen und liebenswürdig 
                                            sein.“ 
																												Für 
                alle seine Tätigkeiten hat er den Mittelweg verfolgt und 
                missbilligte jede Art von 
                Extremismus. Er bemühte sich stets der Beste Lehrer, der Beste 
                Sohn, der Beste Bruder, der Beste Ehepartner, der Beste Vater, 
                der Beste Großvater, der Beste Nachbar und der Beste Gelehrter 
                zu sein.        
 Dieser Abschnitt ist ein Auszug aus dem türkischen Buch: „Istanbul Evliyalarý“ („Die Heiligen von Istanbul“), Band 1
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